Warum, glauben Sie, ist Sherlock Holmes so beliebt in der Welt?
Er wird seit 120 Jahren geliebt, weil er etwas sehr Eigenwilliges und sehr Exzentrisches an sich hat, und dabei so britisch ist, dass sein Charakter universal verstanden wird. Sherlock ist der meist verfilmte Charakter aller Zeiten! Kein Grund aber, sich deswegen unter Druck zu setzen.
Haben Sie die Idee, Sherlock vom viktorianischen Zeitalter in unsere Zeit zu versetzen, auf Anhieb gut gefunden? Glauben Sie, dass das funktionieren kann?
Zuerst dachte ich: "Müssen wir das so umsetzen?" Aber sobald ich das Script gelesen hatte, war mir klar, dass wir das machen müssen. Es ist einfach zu gut!
Ist das ein Sherlock für das Cyber-Zeitalter?
Absolut. Dieser Sherlock hat seinen Deerstalker und seine Pfeife hinter sich gelassen. Dennoch sind wir dem Geist der Bücher treu geblieben. Wir wollen Sherlock aber aus dem Nebel bringen. Die Geschichten kann man nicht verbessern, das ist uns klar, aber wir wollen sie erweitern.
Was ist sonst noch modern an diesem Sherlock?
Er ist ein anziehend gebrochener Charakter. Er ist nicht dieser gemeißelte 'Alpha-Mann', der das Mädchen immer bekommt. Er ist enorm problembeladen. Er ist ein Außenseiter, der keinen an sich heranlässt, er hat einen auf Sucht angelegten, obsessiven Charakter, ist Sprungbrett aller modernen Ermittler mit ihren Alkohol- und Drogenproblemen. Aber das macht ihn richtig gut, eher dreidimensional, er braucht die Achillesferse, sonst wäre Sherlock zu perfekt, nicht menschlich. Er kann nicht unfehlbar sein.
Ist Sherlock ein Actionheld – mehr Rambo als Rimbaud?
Ja, da gibt es keine sicheren, gesunden Seiten an diesem Mann. Als Sherlock schieße ich auf Menschen, rolle mich über Autos, schmeiße brennende Ölfässer aus der Gefahrenzone oder fliege bei Explosionen durch die Luft. Normalerweise werde ich als elegischer, problembeladener Intellektueller und schlechter Liebhaber besetzt. Es macht mir Spaß, endlich einmal einen Actionhelden zu spielen.
Die Filme betonen die Freundschaft zwischen Holmes und Watson. Würden sie dieses Verhältnis als "Bruderromanze" bezeichnen?
Ich weiß es nicht so genau – wir leben im Film in einer WG zusammen. Sherlock und John sind co-abhängig. Holmes braucht Watson, um sich zu erden, Watson braucht Holmes, der ihm das Gefühl eines Abenteurers gibt.
Können Sie diese Beziehung näher beschreiben?
Da ist viel Zuneigung zwischen den beiden. Ein Wort umschreibt das am besten: Kameradschaft. Sie ist hart erarbeitet und nicht sentimental, aber Vertrautheit wächst durch das, was sie gemeinsam erleben. Klar, die Tatsache, dass sich zwei junge Männer eine Wohnung teilen, wirft Fragen auf, die wir auch ziemlich oft in den Filmen ansprechen ...
Was ist zu Sherlocks Charakter noch zu sagen?
Er ist keine "Wiedergeburt" von etwas, was Holmes in den vergangenen Zeiten war. Er ist ein völlig neuer Charakter. Er ist weit weg von dem viktorianischen Holmes, bleibt aber sehr nah an der Geschichte, an der Seele des Originals, auch wenn die Geschichten in der Jetztzeit spielen.
Mittwoch, 27. Juni 2012
Was sagt Watson?
Wie würden Sie die moderne Version von Holmes und Watson beschreiben – verglichen mit dem Original?
Unsere Sicht ist sehr am Original und dem Geist von Conan Doyle orientiert. Wir sind nur abgekommen von der Idee, dass Watson nur eine Art Assistent ist. Wir sehen ihn als einen gleichberechtigten Kollegen von Holmes. Immerhin sind die Geschichten ja auch aus der subjektiven Sicht des Watson von Doyle aufgeschrieben worden. Im Original ist Watson ein verwundeter Militärarzt, der aus Afghanistan zurückkehrt. Und man wird schließlich nicht Militärarzt, wenn man ein völliger Trottel ist! Ich freue mich, eine Figur zu spielen, die auf Augenhöhe mit Holmes steht.
Sherlocks Welt ist eine klassische Männerwelt. Und Sie machen sich ein bisschen lustig darüber in ihrer Interpretation. Sie spielen mit der Möglichkeit, dass Watson und Holmes ein Paar seien und jeder glaubt auch irgendwie, dass das stimmen könnte ...
Ich glaube, – oder sagen wir mal lieber: Ich nehme an, wir sind es heutzutage eher gewohnt, das Männer nicht wirklich erwachsen werden. Sie bleiben Jungs. Was im Übrigen auch auf die Macher der Serie zutrifft. Sherlock und John gehören schon zur recht männlichen Fraktion – aber vielleicht mit einem kleinen Hang zum Metrosexuellen.
Man kann ja froh sein, dass Sherlock Watson getroffen hat. Was wäre sonst aus den beiden geworden?
Sherlock hat eine einzige Freundschaft in seinem Leben geschlossen und dasselbe gilt auch für Watson.Ja, definitiv. Und deshalb ist das auch so etwas wie eine 'Liebesgeschichte', in der sich zwei Menschen zur absolut richtigen Zeit treffen; genau dann, wenn sie sich gegenseitig am meisten brauchen. Zumindest gilt das für Watson, der gerade aus Afghanistan gekommen ist. Bei Sherlock bin ich mir da doch gar nicht so sicher, wenn ich länger darüber nachdenke. Naja, naturgemäß habe ich mich ja auch mehr mit meiner eigenen Rolle auseinandergesetzt.
Ärzte braucht man und Watson wäre irgendwie durchgekommen.
Aber geniale Detektive?
Zugegeben, es gibt wenige Dinge, mit denen man sich an geniale Detektive wendet. Ich glaube, bevor er John Watson traf, war Sherlock extrem frustriert. Lauter Ignoranten um ihn herum, die ihm intellektuell nicht das Wasser reichen können. Und in diesem Umfeld muss er sein „Geschäft“ etablieren. Was Watson angeht, der war in London vollkommen allein. Er fühlte sich nutzlos – nicht zuletzt wegen seiner Verletzung – und ihm fehlte das Abenteuer.
War es schwierig, die Rolle des Watson zu spielen?
Nein, gar nicht. Ich denke, alles auf der Welt ist ganz einfach machbar. Aber wenn du etwas extrem gut machen willst, dann fangen die Probleme an. Dann wird's schwierig. So ging es mir auch mit der Rolle. Aber bedingt dadurch, dass das Buch einfach klasse geschrieben ist, ich die Rolle unbedingt spielen wollte, mit der Regie bestens klar kam und auch noch mit Benedict als Partner zusammenarbeiten konnte: Was will man mehr? Es war die reinste Freude!
By http://www.daserste.de/unterhaltung/film/sherlock/
Unsere Sicht ist sehr am Original und dem Geist von Conan Doyle orientiert. Wir sind nur abgekommen von der Idee, dass Watson nur eine Art Assistent ist. Wir sehen ihn als einen gleichberechtigten Kollegen von Holmes. Immerhin sind die Geschichten ja auch aus der subjektiven Sicht des Watson von Doyle aufgeschrieben worden. Im Original ist Watson ein verwundeter Militärarzt, der aus Afghanistan zurückkehrt. Und man wird schließlich nicht Militärarzt, wenn man ein völliger Trottel ist! Ich freue mich, eine Figur zu spielen, die auf Augenhöhe mit Holmes steht.
Sherlocks Welt ist eine klassische Männerwelt. Und Sie machen sich ein bisschen lustig darüber in ihrer Interpretation. Sie spielen mit der Möglichkeit, dass Watson und Holmes ein Paar seien und jeder glaubt auch irgendwie, dass das stimmen könnte ...
Ich glaube, – oder sagen wir mal lieber: Ich nehme an, wir sind es heutzutage eher gewohnt, das Männer nicht wirklich erwachsen werden. Sie bleiben Jungs. Was im Übrigen auch auf die Macher der Serie zutrifft. Sherlock und John gehören schon zur recht männlichen Fraktion – aber vielleicht mit einem kleinen Hang zum Metrosexuellen.
Man kann ja froh sein, dass Sherlock Watson getroffen hat. Was wäre sonst aus den beiden geworden?
Sherlock hat eine einzige Freundschaft in seinem Leben geschlossen und dasselbe gilt auch für Watson.Ja, definitiv. Und deshalb ist das auch so etwas wie eine 'Liebesgeschichte', in der sich zwei Menschen zur absolut richtigen Zeit treffen; genau dann, wenn sie sich gegenseitig am meisten brauchen. Zumindest gilt das für Watson, der gerade aus Afghanistan gekommen ist. Bei Sherlock bin ich mir da doch gar nicht so sicher, wenn ich länger darüber nachdenke. Naja, naturgemäß habe ich mich ja auch mehr mit meiner eigenen Rolle auseinandergesetzt.
Ärzte braucht man und Watson wäre irgendwie durchgekommen.
Aber geniale Detektive?
Zugegeben, es gibt wenige Dinge, mit denen man sich an geniale Detektive wendet. Ich glaube, bevor er John Watson traf, war Sherlock extrem frustriert. Lauter Ignoranten um ihn herum, die ihm intellektuell nicht das Wasser reichen können. Und in diesem Umfeld muss er sein „Geschäft“ etablieren. Was Watson angeht, der war in London vollkommen allein. Er fühlte sich nutzlos – nicht zuletzt wegen seiner Verletzung – und ihm fehlte das Abenteuer.
War es schwierig, die Rolle des Watson zu spielen?
Nein, gar nicht. Ich denke, alles auf der Welt ist ganz einfach machbar. Aber wenn du etwas extrem gut machen willst, dann fangen die Probleme an. Dann wird's schwierig. So ging es mir auch mit der Rolle. Aber bedingt dadurch, dass das Buch einfach klasse geschrieben ist, ich die Rolle unbedingt spielen wollte, mit der Regie bestens klar kam und auch noch mit Benedict als Partner zusammenarbeiten konnte: Was will man mehr? Es war die reinste Freude!
By http://www.daserste.de/unterhaltung/film/sherlock/
Sherlock Season 1 Wiederholung
Ard Wiederholt die 1 Staffel von Sherlock
Sendetermine:
Sendetermine:
Fr, 27.07.12 | 23:30 Uhr
Fr, 03.08.12 | 23:30 Uhr
Fr, 17.08.12 | 23:30 Uhr
Speedys
Wer Sherlock kennt der kennt auch das Speedys.
Wer mal in London ist sollte dort vorbei schauen.
Montag, 25. Juni 2012
The Bakerstreet Chronicle
The Bakerstreet Chronicel bietet eimblicke in die Welt der Serie Sherlock.
Mit vielen behinde the sence themen und mehr. Zurzeit ist die deutsche version ausverkauft aber es soll noch eine auflage erscheinen mitte juli.
http://bsc.sherlock-holmes-gesellschaft.de
Donnerstag, 21. Juni 2012
Dienstag, 19. Juni 2012
BTJA Gewinner
Abonnieren
Posts (Atom)